Außerfernbahn: Infrastruktur

Re-Elektrifizierung und Zugleitbetrieb

Von der Außerfernbahn (Kempten - Pfronten - Reutte - Garmisch-Partenkirchen), um die wir in der grenzüberschreitenden Arbeitsgruppe FAHRGAST - PRO BAHN Allgäu/Tirol seit Jahren kämpfen, gibt es nun doch endlich mal positive Nachrichten: Kurz vor Weihnachten haben wir von PRO BAHN ein Fax vom Pressesprecher der DB, Herrn Franz Lindemair, erhalten, wonach die DB-Netz AG nun bereit sei, die elektrische Fahrleitung zwischen Garmisch-Partenkirchen und Griesen (Oberbayern) im Frühjahr 2002 definitiv wieder aufzubauen.

Zur Erinnerung: Im Herbst 2000 wurde die Fahrleitung auf diesem oberbayerischen Teilstück der Außerfernbahn aus Sicherheitsgründen (wegen Baufälligkeit) abmontiert, Reparatur oder Bau einer neuen Leitung wegen der damals unsicheren Lage auf österreichischer Seite jedoch abgelehnt. Die ÖBB, namentlich deren Regionalmanager Mag. Emmerich Müller, "nutzen" die Gelegenheit ihrerseits, um sich komplett aus dem Personenverkehr zurückzuziehen. Ein dreiviertel Jahr lang mußten die Reisenden sich mit Bussen auf der Straße zwischen Garmisch und Ehrwald bzw. teilweise auch bis Reutte herumquälen, ehe die DB-Regio AG dann im Sommer 2001 einsprang und seitdem mit Dieseltriebwagen wieder den Personenverkehr bedient.

Die neuen DB-Personenzüge werden, nachdem nun auch das "Bayern-" und das "Schöne Wochenende Ticket" gültig sind, sehr gut angenommen und sind in der Hochsaison zu Spitzenzeiten sogar überfüllt. Die DB-Regio hat daher zugesagt, nach der Wiederinbetriebnahme der Fahrleitung, evtl. schon zum Winterfahrplan 2002, die Außerfernbahn in ein Flügelkonzept mit elektrischen Fahrzeugen einzubeziehen, die dann wieder eine größere Kapazität als die jetzigen Dieselzüge haben und zudem umsteigefreie Verbindungen von Reutte und Ehrwald über den bisherigen Endpunkt Garmisch hinaus nach München und vor allem in die Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck haben. Damit wäre die Bezirkshauptstadt wieder direkt aus dem Inntal erreichbar.

Der Güterverkehr ist während der gesamten Zeit weitergefahren, allerdings mehr schlecht als recht, weil Dieselloks die schweren Waggons nur sehr langsam über die steigungsreiche Strecke ziehen konnten. Durch einen Kapazitätsengpaß einerseits und die schlechte bzw. teilweise nicht vorhandene signaltechnische Ausrüstung andererseits (offizielle Ursache "menschliches Versagen") ist es im Herbst 2001 sogar zu einem Unglück mit mehreren Verletzten (davon zwei schwer, gottseidank keine Toten) gekommen.

Kurz nach dem Fax von der DB erreichte uns auch noch eine Zusage der ÖBB (sie ist weiterhin für das Netz, d.h. die Gleisanlagen zwischen Vils und Ehrwald zuständig), die Strecke in sehr naher Zukunft mit einem modernen Zugleitbetrieb auszurüsten.

Wir hoffen, daß die Versprechnungen nun auch tatsächlich im erwähnten Zeitraum realisiert werden und der Außerfernbahn eine gute Zukunft bringen können.

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