Pressemeldungen aus Schwaben

Pressemeldung vom 17.11.2022

Augsburger-E-Netz: Von der Corona- in die Personalkrise

Ärgerliche Angebotseinschränkungen beim Fugger-Express-Nachfolger

(jl) Go-Ahead Bayern hat heute bekanntgegeben, dass es bei der Betriebsübernahme der Augsburger Netze am 11.12. zu Einschränkungen im Angebot kommen wird, da es trotz erheblichen Engagements nicht gelungen sei, genügend Lokführer auszubilden und einzustellen. Im einzelnen betrifft dies folgende Strecken:
- Nördlingen - Aalen - Ersatz vieler Züge durch SEV bis Februar 2023, von Februar bis Juni zweistündiger Bahnverkehr und SEV
- Augsburg - Meitingen: Entfall der Taktverstärker bis Juni 2023
- Augsburg - Dinkelscherben: Entfall des neuen Halbstundentaktes am Samstag bis Juni 2023
- Treuchtlingen - Würzburg: Entfall eines Verstärkers im Schulverkehr, Ersatz durch SEV

"Diese Situation ist für die Fahrgäste ärgerlich. Gerade auf der Strecke Nördlingen - Aalen gab es in den vergangenen Monaten wegen Bauarbeiten und der Entgleisung eines Zuges in Nördlingen umfangreichen SEV mit verlängerten Fahrzeiten. Nun wiederholt sich dies wieder für mehrere Monate.", so Jörg Lange, Beauftragter für das Augsburger E-Netz. Auch der Entfall der Taktverstärker zwischen Augsburg und Meitingen führe dazu, dass Kunden für ein halbes Jahr das gewohnte Angebot nicht mehr vorfinden.

Nachdem inzwischen die Corona-Situation überwunden zu sein scheint, werden die Fahrgäste wie bereits bei Bus und Tram auch bei der Bahn in unserer Region nunmehr mit Leistungseinschränkungen durch Personal-Mangel konfrontiert. Nun haben wir als Verband in der Region allerdings auch mitbekommen, dass Go-Ahead sehr früh mit der Mitarbeiteranwerbung begonnen hat. Branchen-Insider bestätigen uns auch, dass das Unternehmen hier überdurchschnittlich engagiert unterwegs gewesen ist. Die Situation am Arbeitsmarkt einerseits und die Anforderungen an die Bewerber andererseits machen momentan allen Eisenbahnunternehmen zu schaffen. Überraschend kommt dies trotzdem, denn bei der Vorstellung der Fahrzeuge im Oktober war Go-Ahead deutlich optimistischer. Fairerweise muss man auch darauf hinweisen, dass DB Regio trotz des nahenden Vertragsende beim Fugger-Express auf der Personalseite stabil unterwegs ist.

Für die betroffenen Fahrgäste ist nun wichtig, dass Go-Ahead einen pünktlichen und gut auf Anschlüsse abgestimmten SEV-Verkehr organisiert und diese Informationen denn Fahrgästen mit ausreichendem Vorlauf auch in den Online-Medien zur Verfügung stellt. Für Zeitkarteninhaber muss man hier auch bei der Dauer der Maßnahme und den entstehenden Fahrzeitverlängerungen auf der Strecke Aalen - Nördlingen - Donauwörth über einen finanziellen Nachlass reden. Und wir vertrauen auf die Aussagen von Go-Ahead, dass mit den Angebotskürzungen sichergestellt ist, dass das übrige Angebot stabil gefahren werden kann. Und die Einschränkungen mit der Ausbildung weiterer Lokführer so schnell wie möglich zurückgenommen werden. Dies wird sich ab 11.12. zeigen.

Vertreter von Go-Ahead stellen sich am Mittwoch, den 23.11. ab 19.30 Uhr im virtuellen 323. Augsburger PRO BAHN Treff den Fragen der Bürger auch zu dieser Situation. Zugang über us02web.zoom.us/j/88625654487

Rückfragen bitte an Jörg Lange, Stellvertretender Landesvorsitzender, Tel.: +49 176 551-42549 E-Mail: joerg.lange@pro-bahn.de
oder Errol Yazgac, E-Mail: errol.yazgac@pro-bahn.de, Tel.: 0160-93896180
v.i.S.d.P.: Jörg Lange