8. Mai 2018: Brief an Verkehrsministerin Aigner
Die wichtigsten Fakten zum zweiten S-Bahn-Tunnel haben wir anläßlich des Spatenstichs in einer Handreichung zusammengestellt.
Nachdem seit über 10 Jahren keine weiteren Verbesserung bei der Münchner S-Bahn mehr neu begonnen wurden, scheint das Ende der Hängepartie im April 2012 absehbar. Die wichtigsten Sofortmaßnahmen wurden aus diesem Anlaß in einer Handreichung zusammengestellt.
Gemeinsam mit anderen Organisationen haben wir im Frühjahr 2012 ein Konzept erarbeitet, mit dem - basierend auf vielen Einzelschritten - ein ernsthafter Fortschritt möglich wäre. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass das Scheitern des Stammstreckentieftunnels eingestanden wird - oder zumindest die Bereitschaft, Projekte jenseits eines zweiten Tunnels anzugehen.
Der Fahrgastverband PRO BAHN fordert:
Seit dem Jahr 1987 fordert PRO BAHN den Bau einer zweiten S-Bahn-Stammstrecke.
Allerding: Nur auf die Fertigstellung einer voll funktionsfähigen zweiten Stammstrecke zu warten und bis dahin nix zu tun, ist lediglich eine Umschreibung für "Nichtstun" und eine Zumutung für die Fahrgäste.
Der Fahrgastverband PRO BAHN setzt sich für die Verlängerung der S7 nach Geretsried ein. ... (Lesen Sie weiter)
Der Fahrgastverband PRO BAHN favorisiert die Erhaltung des bestehenden S-Bahnhofs, und die Errichtung eines Regionalbahnhofs direkt am Tunnelende an der Sempt. ... (Lesen Sie weiter)
In den Jahren 2003 und 2004 wurden den Fahrgästen der Münchner S-Bahn über die Dauer von anderthalb Jahren zahlreiche Sperrungen und weitere Einschränkungen zugemutet. Der Fahrgastverband PRO BAHN fragt nach, welchen Gegenwert die S-Bahn-Kunden für diese schwierige Phase erhalten haben. Ziel der Maßnahmen war der Einbau eines neuen Signalsystems auf der Stammstrecke. Dieses neue System steht der S-Bahn seit 100 Tagen zur Verfügung. PRO BAHN sieht daher die Zeit für eine erste Bilanz gekommen.
Bereits seit 1987 fordert PRO BAHN, daß der Ausbau der Münchner S-Bahn stärker forciert wird. Damals lauteten die Kernsätze, die leider zum großen Teil auch heute noch aktuell sind:
Und zum Südring schrieb PRO BAHN 1987:
"Auf neuen Gleisen neben der
bestehenden Trasse des Bundesbahn-Südrings könnte eine innenstadtnahe
S-Bahn-Strecke zur Entlastung der Tunnelstrecke geschaffen werden. Die
Strecke würde in Laim von der bestehenden Strecke abzweigen und durch
die Stadtteile Westend, Untersendling, Giesing und Au zum Ostbahnhof
führen. Der Südring könnte daher mehrere wichtige Stadtteile vom Westen
und Osten der direkt erreichbar machen und außerdem günstige
Umsteigebeziehungen zu sämtlichen städtischen U-Bahn-Linien bieten. ...
"
Auch diese Aussagen sind heute richtig und aktuell.
Im Juni 1990 fasste PRO BAHN verschiedene Konzepte für den Streckenausbau bei der S-Bahn auf Münchner Stadtgebiet in der Broschüre "S-Bahn München unter Druck" zusammen. Nach einer Analyse des damaligen Ist-Zustandes - der sich vom heutigen leider nur wenig unterscheidet - wurden unter anderem Vorschläge für die Integration des Südrings in das bestehende S-Bahn-Netz und für ein entsprechendes Betriebskonzept gemacht.
Im Herbst 1993 befragte PRO BAHN die Fahrgäste nach ihrer Meinung zur S-Bahn und ihren Bahnhöfen. Hierbei zeigte sich unter anderem, daß damals wie heute die Bedeutung von Park+Ride überschätzt wird: Während nur 12 Prozent der Fahrgäste P+R-Anlagen nutzen, kamen 45 Prozent der S-Bahn-Kunden zu Fuß und 25 Prozent mit dem Fahrrad zum Bahnhof. Hiermit bestätigte sich die Forderung von PRO BAHN, die Attraktivität der S-Bahn dadurch zu steigern, daß man die fußläufige Erreichbarkeit des Bahnhofes verbessert. Also: Zusätzliche Bahnsteigzugänge, Verbesserung des Wegenetzes im Bahnhofsbereich sowie Ausbau der Fahrradabstellanlagen.
Zum Stadtratshearing zur Münchner S-Bahn im März 1999 entstand ein Positionspapier.html (auch als pdf-Datei). In diesem Papier wurde unter anderen aufgezeigt, welchen Beitrag die S-Bahn zu einer vernünftigen Siedlungsentwicklung im Großraum München einst geleistet hat und immer noch leisten könnte.
Im Oktober 2001 wollte die Stadtverwaltung die S-Bahn-Südumfahrung aus dem Nahverkehrsplan streichen und hat eine entsprechende Beschlußvorlage am 10. Oktober 2001 dem Stadtrat vorgelegt. Begründet war dies damit, daß der Freistaat Bayern lieber den zweiten Tunnel haben möchte. Allerdings sollte dieser nicht direkt in den Nahverkehrsplan aufgenommen werden, sondern es sollte lediglich die Aufnahme in diesen vorbereitet werden. Davor hat PRO BAHN in einer Stellungnahme zur Stadtratsvorlage (auch als pdf-Datei) gewarnt, die den Stadträten zugeschickt wurde und auch in einer Pressekonferenz am Vortag der Entscheidung veröffentlicht wurde. Der Stadtrat hat sich dann entschieden, die Südumfahrung bis auf weiteres im Nahverkehrsplan zu behalten, damit die Trasse vor Bebauung geschützt wird.
Im Frühjahr 2002 hat PRO BAHN ein Papier mit dem Titel "Im nächsten Winter muß es besser werden" (auch als pdf, 180 kByte) veröffentlicht.
Der weitere S-Bahn-Ausbau - Ein Beitrag zur Lösung der
Münchner Verkehrsprobleme
Burkhard Hüttl: Der weitere S-Bahn-Ausbau - Ein Beitrag zur Lösung der
Münchner Verkehrsprobleme; PRO BAHN e.V.; München; Juni 1987
Schluß mit dem Gedränge - Münchner fordern S-Bahn-Ausbau
Schluß mit dem Gedränge - Münchner fordern S-Bahn-Ausbau; PRO BAHN e.V.;
München, September 1987
S-Bahn München unter Druck
Rudolf Barth, Peter Louis, Andreas Schott: S-Bahn München unter Druck;
Fahrgastverband PRO BAHN e.V. - Regionalverband Oberbayern; München; 1.
Auflage Juni 1990
Ihre Meinung zu Münchner S-Bahn und ihren
Bahnhöfen war gefragt (als pdf-Datei (600 kByte))
Edmund Lauterbach, Peter Wojchiechowski: Ihre Meinung zur Münchner S-Bahn und
ihren Bahnhöfen war gefragt! Ergebnisse einer Fahrgastbefragung; PRO BAHN
Regionalverband Oberbayern e.V.; München, April 1994
Weitere Literatur gibt es im Literaturverzeichnis.
Diese Seite wird von Andreas Barth erstellt und betreut. Anregungen und Vorschläge sind herzlich willkommen.