PRO BAHN Pressemeldungen aus Bayern
Herausgeber: PRO BAHN Stadt- und Kreisgruppe MünchenPressemeldung vom 15.07.2024
München: Planungen für ÖV-Ausbau mittels Tram fortsetzen statt auf bessere Zeiten warten
Der Fahrgastverband PRO BAHN fordert angesichts der Äußerungen der letzten Tage die Stadt München auf, ihre Planungen für den Ausbau des Öffentlichen Nahverkehrs mit der Tram konsequent fortzusetzen. „Wenn die Stadt ihr Ziel der zukunftsfähigen klimaneutralen Stadt mit Entsieglung und mehr Platz für die Bürger ernst meint, dann braucht sie die Tram als leistungsfähiges und kostengünstiges Verkehrsmittel. Angesichts der mittlerweile leider üblichen Projektdauern muss auch mit der Planung konsequent weitergemacht werden“ so Andreas Barth, Münchner Sprecher des bundesweiten Fahrgastverbandes PRO BAHN. Die Bedeutung des Öffentlichen Nahverkehrs und insbesondere die Vorteile der Tram hat die Stadt München selbst in ihrer Mobilitätsstrategie richtig herausgearbeitet: Vor allem der geringe Flächenverbrauch und die Möglichkeit von Rasengleisen heben die Tram positiv hervor.Die Strecke in der Leopoldstrasse ist aufgrund des Neubaugebiets in Neufreimann (ehemalige Bayernkaserne) drängend: Mit der Strecke durch die Leopoldstraße können die Bürger aus Neufreimann mit der gleichen Linie sowohl die U-Bahn an der Münchner Freiheit als auch die Innenstadt direkt erreichen. Die damit hohen Fahrgastzahlen ermöglichen einen dichten Takt tagsüber und ein immer noch gutes Angebot ohne unnötige Betriebskosten abends. „Vergleicht man, was die Stadt völlig kritiklos pro neuem Einwohner in Freiham für die U-Bahn ausgibt, ist klar: für die Anbindung von Neufreimann ist noch ausreichend Geld für die Tram durch die Leopoldstrasse sowie nach Am Hart vorhanden, ergänzend zur Tram 23 zum Kieferngarten. Dies vermeidet dann auch die Verkehrsprobleme, die gerade in Freiham absehbar werden und letztlich zu zuviel Autoverkehr führen werden.“ so Andreas Barth.
Aufgrund des aktuellen Spardrucks muss die Stadt klare Prioritäten setzen. Solange weiter Gelder für den verkehrlich schädlichen BMW-Tunnel ausgegeben werden, braucht über Einsparungen bei den Öffentlichen Verkehrsmitteln nicht nachgedacht zu werden. Wenn kein weiteres öffentliches Geld mehr für den BMW-Tunnel ausgegeben wird, können die dortigen Planer dann die Tram-Planungen kostengünstig unterstützen. Auch im Vergleich zu konsumtiven Ausgaben wie dem U-Bahn-Nachtverkehr ist die Verbesserung der Infrastruktur und damit die neuen Tram-Strecken weitaus wichtiger. Für die Planungen selbst werden auch nur relativ geringe Beträge gebraucht. Die Fertigstellung der Planungen ist aber die Voraussetzung, damit dann auch später gebaut werden kann.
„Wenn gespart werden muss, dann an der richtigen Stelle. Die Trambahnstrecke in der Leopoldstraße ist ebenso wie die Tram Am Hart – Neufreimann wichtig für die Erschließung des Neubaugebiets Neufreimann, in Ergänzung zur Tram 23 zum Kieferngarten. Hier muss die Planung daher weitergehen. Die Finanzierbarkeit der Baukosten kann dann in den nächsten Jahren gesichert werden. Weniger wichtiges wie der BMW-Tunnel oder auch verkehrlich kaum wirksame Schaufensterprojekte wie On-Demand-Mobilität sind besser zum Sparen geeignet“ so Andreas Barth.
Rückfragen bitte an Andreas Barth, Bezirksverband Oberbayern, Stellvertretender Vorsitzender, E-Mail: andreas.barth@muenchen.pro-bahn.de
v.i.S.d.P.: Andreas Barth