Medieninformation vom 14. Januar 2025
Die heute veröffentlichten Fahrgastzahlen der MVG auf dem Vor-Corona-Niveau zeigen, wie gerne die Münchner den Öffentlichen Nahverkehr nutzen. „Der Öffentlich Nahverkehr ist damit voller denn je zuvor. Denn das Angebot ist aktuell unter dem Vor-Corona-Niveau: Bei der Tram entfallen durch die mittlerweile sehr lange Dauer der Baustellen viel zu oft Linien. Beim Bus entfällt nicht nur Takt 10 bis 10 Uhr abends beim Metrobus, sondern der Fahrplan ist auf vielen Linien ausgedünnt und Fahrten entfallen aufgrund Personalmangels. Das erklärt auch, dass dort das Vor-Corona-Niveau der Fahrgastzahlen noch nicht erreicht ist” so Andreas Barth, Münchner Sprecher des bundesweiten Fahrgastverbandes PRO BAHN zu den heute veröffentlichten Fahrgastzahlen der SWM/MVG für das Jahr 2024 in München.
Als Konsequenz daraus fordert PRO BAHN, dass die Stadtwerke wie früher die Trambahn-Baustellen deutlich fahrgastfreundlicher und mit weniger Sperrungen umsetzen. Dazu ist auch die Unterstützung der Kommunalpolitik nötig, beispielsweise bei der Priorisierung des Öffentlichen Verkehrs auch in der Bauphase. Nicht nur die Baustelle an der Ludwigsbrücke, die den zeitlichen Rahmen völlig gesprengt hat, sondern auch weitere Baustellen wie am Scheidplatz oder bei der Tram 18 zum Gondrellplatz sind nicht pünktlich fertig geworden. Hier muss aufgearbeitet werden, was schief gegangen ist, und die richtigen Konsequenzen für künftige Baustellen im Sinne einer guten Fehlerkultur gezogen werden. Die Tram ist bei den Münchner beliebt und aufgrund geringer Baukosten und niedrigem Flächenverbrauch hervorragend für die moderne Stadt geeignet, wie die weltweite Renaisance der Tram zeigt. Auch Münchner Partnerstädte wie Edinburgh und Bordeaux setzen auf den Ausbau der Tram. Der weitere konsequente Ausbau ist nötig. Gerade deshalb ist es wichtig, dass auch die Angebotsqualität stimmt und sich die Bürger darauf verlassen können: wo die Tram fahren soll, da fährt sie auch zuverlässig.
Ebenso fordert PRO BAHN, dass beim Thema Bus konsequent weiter Personal gesucht und ausgebildet wird. „Das Thema fehlendes Buspersonal ist branchenweit ein großes Problem, die SWM/MVG sind hier mit den besonderen Herausforderungen der sehr teuren Region München konfrontiert. Das macht es umso dringlicher, beim Thema Tramausbau voranzukommen, da dort viel weniger Fahrer für die gleiche Zahl an Fahrgästen gebraucht werden“ so der PRO BAHN-Sprecher. Die Verzögerungen beim ÖV-Ausbau der letzten Jahrzehnte rächen sich jetzt durch die Probleme im Busbereich. Daher hilft es auch dem Busangebot, wenn der Ausbau der Tram jetzt wieder konsequent angegangen wird.
Verantwortlich: Andreas Barth