Medieninformation vom 5. November 2024
Der Fahrgastverband PRO BAHN begrüßt, dass die Regierung von Oberbayern mit dem Planfeststellungsbeschluss die Baugenehmigung für die Tram Münchner Norden Schwabing Nord — Neufreimann — Kieferngarten erteilt hat. „Damit erhält Neufreimann (die frühere Bayernkaserne) eine attraktive Verbindung Richtung Münchner Freiheit sowie zum Kieferngarten – und das zum richtigen Zeitpunkt, während die 15.000 Bewohner noch einziehen und neu entscheiden, wie sie ihre Mobilitätsbedürfnisse künftig abdecken“ begrüßt Andreas Barth, Münchner Sprecher des bundesweiten Fahrgastverbandes PRO BAHN die Ende Oktober erteilte Genehmigung. Richtigerweise stellt die Genehmigung darauf ab, dass die Tram die beste Lösung für Neufreimann ist. Die Genehmigung setzt sich auch mit den diversen diskutierten Varianten auseinander, und stellt fest, dass die Linienführung zum Kieferngarten fachlich sinnvoll ist.
„Es ist sehr wichtig, Kritik der Bürger und Verbesserungsmöglichkeiten von Anfang an einzubeziehen. Das macht Projekte besser. Nach angemessener Diskussion muss aber dann auch eine Entscheidung im Sinne aller getroffen werden, auch wenn einzelne Wünsche nicht umgesetzt werden können – dies hat der Stadtrat im Jahr 2021 gemacht, und diese Entscheidung wurde jetzt von der Regierung von Oberbayern auch bestätigt.” so der PRO BAHN-Sprecher.
Nachteilig bewertet der Verband, dass die kombinierte Brücke für Tram, Rad und Fuß über den Eisenbahn-Nordring durchgehend und auf allen Seiten undurchsichtig werden soll. „Dies erzeugt quasi einen langen Tunnel und führt zu Angsträumen für Fußgänger und Radfahrer. Hier muss die Stadt nachbessern und zu einer weniger einschränkenden Lösung kommen. Dies kann aber auch noch nach Beginn der Bauarbeiten gut geändert werden“ so Andreas Barth.
Mit der Tram wird auf bewährte und gut funktionierende Elektromobilität gesetzt: für ein so hohes Verkehrsaufkommen wie an dieser Stelle ist die Tram das beste Verkehrsmittel, und kann noch dazu schnell und kostengünstig gebaut werden. Da der Bund den Löwenanteil der Baukosten übernimmt, kann mit den knappen städtischen Mitteln deutlich mehr Elektromobilität mittels Tram geschaffen werden.
Nochmal attraktiver wird die jetzt genehmigte Strecke mit dem zweitem Ast von der Bayernkaserne bis zur U2 Am Hart, für den Trassierungsbeschluss und Planfeststellungsantrag noch ausstehen. Der Verband fordert, den Trassierungsbeschluss für den zweiten Teil der Tram Münchner Norden unverzüglich dem Stadtrat vorzulegen, und anschließend den Planfeststellungsantrag auch für diesen Streckenteil zu stellen. „Von der Haltestelle Am Hart führt perspektivisch nicht nur die U-Bahn weiter, sondern mit der Tram Y-Nord eine weitere Strecke über die Station Petuelring Richtung Innenstadt. Damit profitiert dann der gesamte Münchner Norden von dem Trambahnbau, für den Neufreimann Impulse setzt. Die Ergänzung von Strecken, die schon für sich alleine genommen sinnvoll sind, zu einem attraktiven Netz und der rechtzeitige Bau der Strecken nach Neufreimann sorgt dafür, dass das Neubauviertel mit seinen 15.000 Einwohnern mit dem Umweltverbund gut erschlossen sein wird. Dieses Vorgehen kann dann auch als Vorbild für andere Neubauviertel in München dienen.“ so Andreas Barth. „Die Münchner Bürger haben bei der letzten Stadtratswahl klar für die Verkehrswende gestimmt, dazu gehört auch die Umverteilung des Straßenraums zugunsten des Umweltverbunds sowie von Aufenthaltsmöglichkeiten. Daran muss sich das Handeln der Stadt messen lassen.“
Verantwortlich: Andreas Barth