Medieninformation vom 10. Juli 2024
Der Fahrgastverband PRO BAHN fordert Stadtwerke und Stadt München auf, die Verbindung der Tram 23 mit der Innenstadt durch die Leopold- und Franz-Joseph-Straße weiter voranzutreiben und umzusetzen. „Bei der Stadtratsbefassung im Sommer 2022 wurde klar gestellt: Die Verlängerung der Tram 23 nach Süden ist verkehrlich sinnvoll, hier besteht Nachfrage und es kommt zum Umstieg auf den Öffentlichen Nahverkehr. Daher muss die Stadt jetzt diese Strecke quasi als Südabschnitt der Tram im Münchner Norden weiterverfolgen“ so Andreas Barth, Münchner Sprecher des bundesweiten Fahrgastverbandes PRO BAHN. Unabhängig davon muss der Freistaat Bayern endlich seine Blockadehaltung überwinden zum Ausbau des Öffentlichen Nahverkehrs in München und sich ähnlich konsequent wie in Erlangen für den Tram-Ausbau einsetzen. Es ist schon bezeichnend für den Stellenwert, wenn der bayerische Verkehrsminister bei dem Spitzengespräch über ein höchst sinnvolles Verkehrsprojekt nicht anwesend ist.
Es ist unverständlich, wieso jetzt im zeitlichen Zusammenhang mit der absehbaren und bekannten Verweigerungshaltung des Landes Bayern beim Abschnitt durch den Englischen Garten auf einmal auch der für sich alleine schon sinnvolle Abschnitt durch die Leopold- und Franz-Joseph-Straße von den Stadtwerken laut Medienberichten in Frage gestellt wird. „Gerade angesichts des Neubaugebiets Neufreimann mit 15.000 neuen Einwohnern und der bestehenden Überlastung der U3/6 in der Ludwigstraße wird diese Strecke quasi als Südast der Tram im Münchner Norden großen Nutzen stiften“ so Andreas Barth. Die Genehmigungsplanung in der Franz-Joseph-Straße ist abgeschlossen, in der Leopoldstraße sollten Gutachten und Vorplanung vorliegen und als nächstes die Bürgerbeteiligung anstehen. Jetzt nicht Planung und Genehmigungsverfahren voranzutreiben, würde bedeuten, das Erreichte wegzuwerfen. Das Gleiche gilt erst recht für die Tram nach Johanneskirchen, die sich schon im Planfeststellungsverfahren befindet.
PRO BAHN fordert die Stadt auf, den Tramausbau konsequent anzugehen. „Der Stadtrat hat ein gutes Ausbauprogramm beschlossen, das jetzt umgesetzt werden muss. Es gilt, trotz der absehbaren Störmanöver des Landes das Richtige zu tun. Dazu gehört auch der Bau der Tram in der Leopold- und Franz-Joseph-Straße" so der PRO BAHN-Sprecher.
Auch die aktuelle Finanzdiskussion kann nicht als Begründung tauglich sein, solange für verkehrlich nicht sinnvolle Projekte wie dem BMW-Tunnel weiterhin Geld vorgesehen ist und bei der Nordtangente als nächstes lediglich Planungskosten anstehen. Denn bei der Genehmigungspraxis ist damit zu rechnen, dass der größte Ausgabenteil erst nach dem derzeitigen Mehrjahresinvestitionsprogramm (MIP) anfallen wird. Zudem ist die Baugenehmigung nach Unanfechtbarkeit bis zu 10 Jahre gültig. Damit kann auch nach Abschluss des Genehmigungsverfahrens noch auf eine bessere Haushaltssituation gewartet werden, während gleichzeitig bei besserer Haushaltslage sofort der Baustart möglich ist und damit die bisherigen Ausgaben der Stadt trotz der Blockadehaltung des Landes optimal genutzt werden.
Verantwortlich: Andreas Barth