Medieninformation vom 7. Juni 2024
Der Fahrgastverband PRO BAHN begrüßt den offiziellen Baustart der Tram-Westtangente heute. „Dies ist erfreulich, da eine attraktive Verbindung für die Fahrgäste entsteht. Auch wenn aufgrund des Verzugs der DB sowie der Probleme mit den Autobahnbrücken Bau und Eröffnung der Tram in Etappen erfolgen wird, geht es in die richtige Richtung und führt zu einem besseren Verkehrsangebot“ so Andreas Barth, Münchner Sprecher des bundesweiten Fahrgastverbandes PRO BAHN. Eine Tram ist spürbar attraktiver und leistungsfähiger als der bestehende Bus und führt damit auch zu mehr Fahrgästen. Dies haben die Erfahrungen sowohl in München als auch bundesweit gezeigt. Die Tram-Westtangente wird nach Fertigstellung des nördlichen Abschnitts über den Romanplatz hinaus nach Schwabing fortgeführt, damit entsteht eine äußerst attraktive Strecke.
Die Tram ist gerade für Strecken wie die Westtangente das richtige Verkehrsmittel, da sie deutlich leistungsfähiger als der Bus ist, und dennoch nur einen Bruchteil einer U-Bahn kostet. Wird wie bei der Westtangente ein Rasengleis gebaut, führt dies zudem zu einer Entsiegelung der Oberfläche. „Auch und gerade beim aktuellen Spardruck ist es daher wichtig, gezielt in die Tram zu investieren. Denn dies senkt den Aufwand für den Busbetrieb und ermöglicht auch mit weniger Fahrpersonal ein besseres Angebot. Zudem ist die Tram erheblich billiger als eine U-Bahn und bringt damit etwa dreimal soviel Angebot pro Euro“ fordert PRO BAHN die konsequente Umsetzung der Tramplanung der Stadt München.
Die Tram-Westtangente wurde vom Stadtrat im Rahmen der Integrierten ÖPNV-Planung im Jahr 1991 einstimmig beschlossen. Auch die Tram-Nordtangente aus diesem Beschluss steht noch zur Umsetzung an. „Wir hoffen, dass der Freistaat Bayern als Grundeigentümer dort künftig konstruktiv mit den vom Stadtrat verabschiedeten Plänen umgeht, und dass auch dort das Genehmigungsverfahren positiv im Sinne der Fahrgäste mit dem anschließenden Bau der Nordtangente endet.“ so Andreas Barth. Damit wären dann endlich alle Tramprojekte aus dem Stadtratsauftrag von 1991 umgesetzt.
Der Fahrgastverband fordert anlässlich des Baubeginns, dass der Tram-Cityring in die höchste Kategorie im Nahverkehrsplan nachrückt. Die Stadt München hat in ihrem ÖPNV-Bauprogramm die künftigen Tram-Strecken in drei Kategorien einteilt. Da mit dem Baubeginn der Westtangente jetzt eine Strecke der obersten Kategorie umgesetzt wird, bietet sich der Cityring als Nachrücker in diese Kategorie an. Diese Strecke ist bislang in der zweitobersten Kategorie und verbindet unter anderem die Silberhornstraße mit dem Hauptbahnhof über den Goetheplatz. Derzeit fährt dort der Cityring-Bus 58/68 im 5-Minuten-Takt. Eine Aufwertung zu einer Tram führt zu einer höheren Kapazität aufgrund größerer Fahrzeuge, und gleichzeitig zu einer höheren Attraktivität und Nachfrage und ist ein wichtiger Beitrag für eine urbane Mobilität.
Verantwortlich: Andreas Barth